Zukunft zwischen Utopie und Dystopie?

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„Wie wir leben wollen“ – Zukunftsszenarien:  Heute das Morgen denken
Seminarangebot vom 12. bis 16. Dezember 2016: Technikwandel, Mobilität, Globalisierung – die Zukunft scheint uns immer schneller entgegen zu eilen – ob gesellschaftlich oder privat. Wie wird unser Zusammenleben in zehn, zwanzig, dreißig Jahren aussehen?

Die Zukunft ist schon da. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Google verzeichnet für den Eingangssatz ca 1,5 Mio Fundstellen und spiegelt damit die Wahrnehmung vieler wider, der Entwicklungsgeschwindigkeit kaum noch folgen zu können. Globalisierung und Digitalisierung erzeugen einen Strom an Fragen zum Umgang mit rasanten gesellschaftlichen Veränderungsprozessen.* Die Zukunft scheint uns immer schneller entgegen zu eilen – ob gesellschaftlich oder privat. Wie wird unser Zusammenleben in zehn, zwanzig, dreißig Jahren aussehen, wenn wir zusammen mit heute Geborenen die Akteur*innen gesellschaftlicher Entwicklung sein werden?

Wie wir leben wollen, hängt auch von unserem aktuellen Handeln ab. Welche Rolle spielt bei unserem täglichen Tun die Frage nach der Freiheit des/der Einzelnen und deren Grenzen durch das Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft?

Allein schon das Jahr 2016 bieten im Rückblick viele anregende Beispiele, um über Zukunft grundsätzlich diskutieren zu können. Das Spektrum reicht von den Debatten zum Handelsabkommen TTIP und seinen Auswirkungen u.a. auf die Rechtsprechung in der demokratischen Gesellschaft vor Ort bis zu Hackerangriffen auf das globale „Internet der Dinge“, das gerade noch eine schöne neue Zukunftswelt versprach.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Heraklits Jahrhunderte alte Erkenntnis gilt auch heute. Angesichts der weltweiten Entwicklungs- und Veränderungsprozesse müssen wir uns heute mit dem Wandel auseinandersetzen, um zukünftig handlungsfähig zu sein. Ohne Vorstellungen von Zukunftsszenarien und Alternativen für das eigene und das gemeinschaftliche Leben scheint ein Morgen nicht gestaltbar. Schon 1516 entwarf Thomas Morus mit „Utopia“ eine Parallelwelt, in der Vorstellungen eines friedlichen und gerechten Zusammenlebens Wirklichkeit werden. Wie sieht unsere Vorstellung davon heute aus? Gibt es trotz ständigen Handlungsdrucks durch tagespolitisches Geschehen und eigenen Alltagstress noch Zeit, über Vorstellungen von Zukunft nachzudenken? Welche Rolle spielen heute Utopien zu morgen?

Wir leben in einem demokratischen Gemeinwesen, in dem globale Entwicklungen das Aushandeln neuer oder veränderter gesellschaftlicher Übereinkünfte einfordern. Integration, Diversity und Inklusion sind viel diskutierte Themen, die dies widerspiegeln. Was aber bedeuten Normalität und Diversity in der Einwanderungsgesellschaft? Wie wollen wir in der digitalen Welt das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit gestalten? Wie kann ein Gemeinwesen, das laut Zukunftsforscher Matthias Horx durch Megatrends wie Individualisierung geprägt ist, noch solidarisch wirken? Bilder, die durch klassische und neue Medien vermittelt werden, bestimmen in hohem Maße unsere Sicht auf „Normalität“ und spielen einen entscheidenden Beitrag beim Entstehen von und Umgang mit Klischees, Stereotypen und Vorurteilen. Sie beeinflussen gesellschaftliche Debatten wie z.B. zu Ex- oder Inklusion und prägen damit Werteverständnisse. Auch allgegenwärtige smarte Endgeräte mit ständigem Zugang zum Internet und damit verbundener stets wachsender Datenproduktion und -verwertung verändern unsere Sichtweisen und Handlungsmuster. Prinzipien wie Privatheit und Werte wie Freiheit werden zugunsten von Bedarfen nach Sicherheit und Transparenz neu diskutiert. Wie können insbesondere Akteur*innen in erziehenden Berufen dabei Positionen und Handlungsstrategien für sich selbst entwickeln, um kritisch reflektiert zu handeln und zudem künftige User*innen zu demokratischem Agieren zu befähigen?

 

Das Seminar sucht im großen Spannungsfeld der Vielzahl offener gesellschaftlicher Fragen nach unterschiedlichen Blickwinkeln, Fragen und Antworten zum aktuellen und zukünftigen Zusammenleben. Anknüpfungspunkt ist dabei immer der Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit mit dem Ziel, neue Perspektiven, Haltungen und Handlungsoptionen für das eigene Agieren als mündige Mitgestalter*innen von Gesellschaft zu entwickeln – im On- und Offline-Bereich, heute, morgen, übermorgen.

Die Seminarausschreibung mit weiteren Informationen als Download

Das Seminar findet im Rahmen der Mitarbeit im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ in  der Projektgruppe „Globalisierung und Medienkommunikation“  statt.. Es wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft

Eine Förderung durch die bpb wird beantragt. Die Stiftung wannseeFORUM ist annerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung.

Anerkannter Bildungstraeger_cmyk_gr

 

Foto: Andi Weiland,
Impressionen von der Pfingstakademie Jugendbeteiligung 2015 „, „Wie wir leben wollen? – Zukunftsvisionen, Utopien, Alternativen“, 22.-26.5.2015

 

* siehe „Im Strom der Medien“ – Artikel in der Zeitschrift Außerschulische Bildung