Zukunftsträume

„Wir haben unsere Heimat verloren, aber nicht unsere Träume“, heißt es im Film „Zukunftsträume“. Entstanden sind er und weitere Filme  im Projekt MitKunst „Mach deinen Film! Make Your Own Movie!“ An insgesamt zehn Tagen im März und April begegneten sich junge Menschen, Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Tschetschenien, um gemeinsam Filme zu realisieren. Auf die offene Ausschreibung hin meldeten sich aus ganz Berlin und über die Stadtgrenzen hinaus junge Frauen und Männer zum Workshop an, mit und ohne Filmerfahrung. Sie alle teilten die Neugier und Lust, gemeinsam Neues auszuprobieren, sich auszutauschen, sowie das Filmemachen zu lernen.

Die Filmworkshops fanden in zwei Blöcken à fünf Tagen statt:

13.-17.3.2017: Alle Teilnehmer*innen erlernten gemeinsam die Grundlagen: Kameratechnik, Tonaufnahme, Schauspiel/Regie und Filmschnitt. Sie bildeten Teams und entwickelten eigene Filmideen, schrieben Drehbücher, lösten diese szenisch auf und verfassten Dialoge. Am 17.3.2017 besuchten wir als Abschluss der Einführungswoche die Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Von Mitarbeitern wurden wir durch das Gebäude und die einzelnen Abteilungen der Universität geführt: Animation, Musik, Schnitt, Ton, Kamera, Schauspiel, Produktion, Regie, Kostüm, usw. Die Teilnehmer*innen konnten Fragen zur Ausbildung und den Aufnahmekriterien Fragen stellen.

3.-7.4.2017: In der zweiten Hälfte des Filmworkshops setzten die Teams ihre Drehbücher in Filmszenen um. Filmarbeit ist Teamarbeit. Schon beim Drehbuchschreiben kristallisierte sich heraus, wer lieber vor oder hinter der Kamera agieren möchte. Alle übernahmen Aufgaben und unterstützten sich gegenseitig. Es wurden Requisiten hergestellt, Sets eingerichtet und Genehmigungen u.a. in einem Fußballstadion, bei der Polizei oder im Krankenhaus eingeholt. Die Teilnehmer*innen übernahmen auch an Filmprojekten anderer Drehteams als Darsteller kleine Rollen. Das gedrehte Material sichteten sie am Ende des jeweiligen Drehtags und begannen das Gefilmte als Rohschnitt zu montieren. Dabei entschieden sie, was gelungen war, was nachgedreht oder wiederholt werden sollte. Im Feinschnitt wurde dann am Rhythmus gearbeitet, Einstellungen und Szenen gekürzt, vertont und mit Musik unterlegt. Die Gruppen tummelten sich um die Bildschirme und freudiges Lachen war zu hören. Der Filmworkshop endete mit einer Präsentation der Filme im wannseeFORUM, zu der Familienangehörige, Freunde und Akteure des wannseeFORUMs geladen waren.

In diesem Zeitraum sind fünf Filme entstanden, alle sehr unterschiedlich, doch verbindet sie so manches. Es geht in den Arbeiten um sehr persönliche Erlebnisse und Erfahrungen. Erzählt wird vom Krieg und der schwierigen Entscheidung, sein Land zu verlassen, von Familie und Freunden wegzugehen, von den Gefahren während der Flucht, vom Ankommen und sich Zurechtfinden in einem fremden Land, von Freundschaft und von Zukunftsträumen.

Text aus einer Broschüre zum Projekt, hier zum Download als pdf (677 kB)

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Statement von Mehdi Moinzadehs, Sprachmittler dari/farsi, Regisseur und Schauspieler:
„Ich hatte eine Woche lang das Vergnügen junge Menschen kennenzulernen, die unglaublich motiviert und offen für neue Erfahrungen waren. Mich hat es sehr berührt mit welchem Einsatz an den verschiedenen Geschichten gearbeitet wurde und wie offen die Teilnehmenden für Vorschläge waren, egal ob inhaltlicher oder technischer Art. Grundsätzlich war die Stimmung innerhalb der Gruppen sehr gut und konzentriert ohne „falschen Ehrgeiz“ – immer an der Geschichte und den Geschichtenerzählern orientiert. Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, dass viele Teilnehmende aus sehr weit gelegenen Orten angereist waren und in der Projektphase am wannseeFORUM ein temporäres „Zuhause“ fanden, in den Räumen und innerhalb der Gruppe. Ich würde jederzeit mit allen wieder weiterarbeiten wollen und denke gerne an die Zeit zurück. Vor allem werde ich den Humor vermissen und mich gerne daran mit einem Lächeln erinnern.“

 

„Abgedreht, mach deinen Film!“ war eine Kooperation der Stiftung wannseeFORUM, des Willkommensbündnisses für Flüchtlinge Steglitz-Zehlendorf und der Concrete Narrative Society e.V.

und Concrete Narative Society e.V.

im Rahmen von  „Kultur-Macht Stark“ / MIT-KUNST – Projekte ästhetischer Bildung für geflüchtete, junge Erwachse, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, betreut durch den Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler/BBK.

Foto: Filmstill aus „Zukunftsträume“

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