GemEinsam

4. wannseeWERKSTATT, 21.-26. November 2016:

Die jährlich stattfindende wannseeWERKSTATT bietet für kunstbegeisterte Schüler*innen der Klasse 9 eine willkommene Gelegenheit, sich fernab des Schulalltags intensiv mit einem künstlerischen Medium auseinanderzusetzen und dabei die Kunst, sich selbst und andere besser kennenzulernen. Neben der Bettina-von-Arnim-Schule aus dem Märkischen Viertel, die bereits seit vielen Jahren regelmäßig ins wannseeFORUM kommt, war in diesem Jahr erstmals auch die Kurt-Schwitters-Schule aus Prenzlauer Berg beteiligt.

Ausgehend von der Tatsache, dass das Wort „einsam“ in „gemeinsam“ enthalten ist, standen in diesem Jahr Fragen nach Formen des Zusammen- oder Alleinseins von Menschen im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung. In fünf parallelen Werkstätten entwickelten die Teilnehmenden eigene und eigenwillige Interpretationen des Seminarthemas „GemEinsam“ und beschäftigten sich dabei u.a. mit folgenden Fragen: Was bedeutet eigentlich Gemeinsamkeit, woran erkennen wir sie? Wie lässt es sich gut zusammenleben? Wie steht es um das soziale Miteinander und die zwischenmenschliche Verbundenheit in einer Zeit, in der scheinbar ständig alle digital miteinander verbunden und am Kommunizieren sind? Welche Formen kann Einsamkeit annehmen? Gibt es noch einen Raum für Einsamkeit, und (wofür) brauchen wir diesen überhaupt?

Gearbeitet wurde in diesem Jahr in den Werkstätten Experimentalfilm (Leitung: Katja Pratschke), Malerei&Zeichnen (Felix Pestemer), Comic (Tobias Deicke), Zirkustheater&Akrobatik (Angelika Jost) sowie Skulptur (Ev Pommer). Die Ergebnisse der Werkstattarbeit wurden am vorletzten Seminartag öffentlich im wannseeFORUM präsentiert, zur Präsentation erschienen erfreulich viele Gäste, um die 60 Verwandte und Freund*innen sowie Kolleg*innen aus den beteiligten Schulen hatten sich auf den Weg nach Wannsee gemacht, u.a. der Schulleiter der Bettina-von-Arnim-Schule Herr Heitmann. Ein vierköpfiges Schüler*innen-Team moderierte und führte durch die Veranstaltung. Das allgemein hohe Niveau und die große Vielfalt der präsentierten Kunstwerke, Performances und Filme zeigten, dass die Schüler*innen im Laufe des Seminars mit großer Ernsthaftigkeit und Engagement an ihren künstlerischen Projekten gearbeitet hatten. Das Spektrum der gewählten künstlerischen Zugänge zum Thema reichte von nachdenklichen und kontemplativen Ansätzen (z.B. in der Präsentation der Gruppe Zirkustheater&Akrobatik sowie in einigen der entstandenen Comics, Gemälde und Skulpturen) über humorvolle Annäherungen bis hin zu surreal-skurrilen Darstellungsformen (z.B. im Film „Wir und der Baum“).

Ergänzt wurde das Seminarprogramm u.a. durch das von den Teilnehmenden selbst organisierte Abendprogramm. Was Gemeinsamkeit bedeuten kann, ließ sich also nicht nur in den Werkstätten, sondern auch abends beim Lagerfeuer oder beim gemeinsamen Karaokesingen in der Bar erforschen. Die beiden Schulgruppen wuchsen im Laufe der Woche eng zusammen, beide Schulen haben sich bereits für den nächsten Durchgang der wannseeWERKSTATT im November 2017 angemeldet. Wir freuen uns drauf!

Foto-Impressionen aus dem Seminar:

Die in der Eperimentalfilm-Werkstatt entstandenen Kurzfilme:

Die Seminare wurden gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.