Osterferiencamp „Blickwinkel: Schau ich mir an!“

In den Osterferien, vom 19. bis 24.4.2022, fand das Seminar: „Blickwinkel: Schau ich mir an!“ im wannseeFORUM statt. 23 Kinder- und Jugendliche aus Steglitz-Zehlendorf sowie anderen Berliner Bezirken nahmen daran teil. In künstlerischen Werkstätten setzen sie sich mit dem Thema auseinander. Alle waren eingeladen gewohnte Standorte zu verlassen, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, Rollen zu tauschen und neue Perspektiven auszuprobieren. Sehen wir alle das Gleiche? Wie nehmen wir unsere Umgebung wahr? Wie werden wir gesehen? Wie kann ich das, was ich empfinde künstlerisch darstellen und sichtbar machen? Welche Möglichkeiten bieten mir Medien wie Fotografie, Film und Tape Art?
Aus drei möglichen Werkstattformaten Fotografie, Tape Art und Film wählten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus und entwickelten, nach Einführungen in das jeweilige Medium, individuell oder in Gruppen selbstbestimmt ihre Projekte.
Die Fotografie-Werkstatt arbeitete analog, das heißt sie fotografierten mit einer analogen Kamera. Die Teilnehmenden lernten die Filmrolle in die Kamera einzulegen, die Einstellungen manuell selbst vorzunehmen, sie entwickelten Konzepte und setzten diese fotografisch um. Dafür standen ihnen 36 Bilder zur Verfügung. Anschließend lernten sie die Filme in absoluter Dunkelheit in der Dunkelkammer zu entwickeln und am Vergrößere mit dem entwickelten Negativfilm und anschließenden Bädern (Entwickler, Fixierer, Wasserbad) Papierabzüge herzustellen. In der Ausstellung waren die fotografischen Bildserien ausgestellt zu bewundern.
Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick auf die folgenden Bilder und Links Daten an Flickr.com und/oder Vimeo.com übermittelt werden, siehe Verlinkung auf die Datenschutzerklärungen der Dienste und Datenschutzerklärung des wannseeFORUMs.

Die Tape Art Werkstatt experimentierte mit der noch relativ unbekannten Kunstform. In Gruppen probierten die Teilnehmer*innen mit farbigen Klebebändern erste Bildideen aus und realisierten dann individuell eigene Bilder. Gemeinsam setzen sie dann im Raum den das Wort „Blickwinkel“ als Anamorphose um. Anamorphose ist ein griechisches Wort und bezeichnet eine absichtlich nach den Gesetzen der Perspektive verzerrte Darstellung, die nur unter einem speziellen Blickwinkel zu erkennen ist. Im Rahmen der Abschlusspräsentation waren die Gäste im Ausstellungsraum eingeladen sich am Gesamtkunstwerk zu beteiligen.


In der Filmwerkstatt durchliefen alle den gesamten Prozess des Filmemachens, das Entwickeln von Filmideen und schreiben von Drehbüchern, die technischen Fertigkeiten (Kamera, Ton, filmische Auflösung), das Arbeiten im Filmteam, vor und hinter der Kamera sowie den Schnitt. Die Gruppe entschied sich ein gemeinsames Filmprojekt umzusetzen, in dem alle auch als Darsteller*innen zu sehen sind. Die ersten Ideen kreisten um die Bedeutung von Träumen vs. Realität, sowie: Was für jeden von uns stark sein bedeutet? Realisiert wurde der Film „Makes no Difference“ über zwei sehr unterschiedliche junge Frauen, die sich in einer TV-Talkshow begegnen. Die eine ist mehr „Schein als Sein“, während die andere Ängste überwindet und dafür „belohnt“ wird.


Hier geht es zum entstandenen Film der Film-Werkstatt auf vimeo.com
Unterstützt bei der Ideenfindung, ihren Experimenten und der Umsetzung wurden die Kinder und Jugendlichen während der Werkstätten von Künstler*innen:
Silke Krüger, Fotografie
Atau Hámos, Tape Art
Katja Pratschke, Film
Assistent*innen: Lamis Hafiz, Isidor Hámos
Übersetzung Ukrainisch/Deutsch/Englisch: Mykola Pavlichenko
„Blickwinkel: Schau ich mir an!“ endete mit einer Präsentation der künstlerischen Gruppenarbeiten: Projektion sowie zwei Ausstellungen zu der Eltern, Freunde und Bekannte geladen waren.
Gefördert wurde das Seminar vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramms „Corona-Aufholpaket“.
