Die Pfingstakademie des wannseeFORUMs

Bei der bundesweit ausgerichteten Pfingstakademie geht es – natürlich immer zu Pfingsten (von Freitag Nachmittag bis Dienstag Mittag) um Spaß bei gemeinsamer Arbeit und Freizeit.

Der Barcamptag

Da geht es um: neue Anregungen für euch durch Austausch mit anderen Jugendlichen aus unterschiedlichen Orten und Projekten der Jugendbeteiligung aus ganz Deutschland zu Beteiligungsmöglichkeiten und Ideen für neue Projekte und Aktionen.
Barcamp-Angebot heißt,

  • dass ihr ein Thema vorschlagt und es mit anderen Teilnehmenden, die sich dafür interessieren,  ca. 45 min bearbeiten/diskutieren könnt.
  • Wer wann dran ist, richtet sich nach dem Interesse und damit der Gruppengröße/Räumen.
  • Die zeitliche und räumliche Einteilung machen wir vor Ort bei der Pfingstakademie.

Das Themenspektrum kann sehr breit sein und hängt von euch ab. Zur Orientierung hier einige Anregungen:

  • Vorstellung von Projektenz.B. das Medienprojekt tonic als Zusammenschluss junger Nachwuchsjournalisten
  • Diskussion/Austusch über Grundsätzliches und/oder Praktisches wie z.B. die Frage nach der Zukunft des Ehrenamtes von Jugendlichen angesichts immer knapperer Kassen oder über Erfahrungen und Tipps  z.B. zur  Organisation einer Kampagne oder dem Umgang mit Lokalpresse
  • Ideen/Vorhaben wie z.B. Ideensammlung für ein deutsch-russisches Austauschprojekt
  • anderer/s Beitrag/Angebot

Beim Thementag
geht es um aktuelle Diskussionen untereinander und mit Gästen/ExpertInnen. Am Thementag schauen wir jedes Jahr gemeinsam unterschiedliche Seiten eines aktuellen Themas an. 2015 haben wir uns folgendes ausgewählt:
Wie wir leben wollen – Zukunftsvisionen, Utopien, Alternativen

  • Ist der aktuelle gesellschaftliche Stand tatsächlich alternativlos?
  • Wie können wir Veränderungsprozesse mitgestalten?
    Wofür lohnt es sich also, sich zu beteiligen und einzusetzen?
  • Was sind die drängenden Probleme und Herausforderungenzur Zeit und in Zukunft?
  • Welche Utopien können wir für eine Welt von morgen entwerfen und angehen?
    …sind nur einige Fragen für die Diskussion 2015. Und so starten wir:

Einstiegsvortrag:  Wie wir leben wollen?

Dana Giesecke
(DANA GIESECKE)
Auch das 21. Jahrhundert braucht Visionen von besseren, gerechteren und glücklicheren Lebensstilen. Im den Thementag einleitenden Vortrag von Dana Giesecke wird erzählt, wie solche Visionen ganz handfest in Wirklichkeit verwandelt werden. Und dass Veränderung nicht nur möglich wird, sondern dass sie auch Spaß macht und Gewinn an Lebensqualität bedeutet. Anschließend daran gibt es die Möglichkeit zur Diskussion: Welche Vorstellung gibt es von einer besseren Welt? Was muss sich ändern und was können wir dafür tun?

Dana Giesecke hat Soziologie und Science Communication and Marketing studiert und von 2005 bis 2011 die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI) geleitet. Seit 2012 ist sie wissenschaftliche Leiterin der Stiftung FUTURZWEI mit Sitz in Berlin. Die Stiftung macht es sich zur Aufgabe, die Anfänge von zukunftsfähigen Lebensstilen und Wirtschaftsweisen, die in unterschiedlichen Laboren der Zivilgesellschaft vorgelebt und ausprobiert werden, gesellschaftlich sichtbar und politisch wirksam zu machen.
Wie wir lieben wollen?
Beispielfragen:

  • Wie wird Liebe und Partnerschaft der Zukunft aussehen? Können alternative Beziehungsmodelle neben der romantischen Zweierbeziehung Anerkennung finden?
  • Wie verändert Adoption, Leihmutterschaft und Social Freezing das klassische Familienbild?

Wie lassen sich einengende Zuschreibungen und Rollenklischees aufbrechen? Ist eine Welt vorstellbar, in der autonome Menschen in freien Vereinbarungen zwischen allen Beteiligten eine Vielfalt an Beziehungsweisen zulassen, die auf Freundschaft und Zuneigung statt auf Normierung und Zwang basieren

Wie wir wirtschaften wollen?

Beispielfragen:

  • Die Bohrmaschine mit dem Nachbar teilen? Kein eigenes Auto dafür immer eins in der Nähe, wenn man es braucht? – ist eine Wirtschaft des Teilens vorstellbar, in der nicht Besitz zählt, sondern gemeinschaftliche Nutzung? Goodbye Capitalism, hello Shareconomy?
  • Beschreiten wir dank des Internets und des Siegeszuges des 3D-Druckers den Weg zur „Null-Grenzkosten-Gesellschaft“, wie Jeremy Rifkin in seinem aktuellen Buch behauptet?
  • Was heißt es, wenn jede_r von uns Zugang zu Produktionsmitteln haben kann, die beliebige Dinge produzieren können? Wenn aus Konsument_innen Prosument_innen werden?

Wie wir wandern wollen?

Beispielfragen:

  • Die Welt entdecken, ein Jahr im Ausland studieren, sich dort niederlassen, wo es einem gefällt… doch für wen ist Migration Chance und für wen Zwang? Und wie kann die zunehmende globale Migration für alle zum Gewinn werden?
  • Wie ist eine Welt ohne Grenzen vorstellbar? Welche Regeln und Institutionen braucht die Weltgesellschaft?
  • Wie lassen sich Grenzen auch im Kopf abbauen? Was braucht es, damit Fremdes nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrgenommen wird? Wie lässt sich ein solidarisches Miteinander in der Einwanderungsgesellschaft gestalten?

Themenbereich: Wie wir uns beteiligen wollen?

Benjamin Gesing

(BENJAMIN GESING)
Von 2004 bis 2007 leitete Benjamin Gesing die Servicestelle Jugendbeteiligung, Modellprojekt des BMFSFJ zur Förderung der Beteiligung junger Menschen auf Bundesebene. Von 2004 bis 2007 verantwortete er dort den Beteiligungsbereich im inhaltlichen Begleitprogramm des Ganztagsschulprogramms IZBB. Seit 2005 berät Benjamin Gesing verschiedene Ministerien in Kinder- und Jugendpolitischen Fragen, unterstützt die Arbeit der Europäischen Kommission im Bereich Jugendmobilität und Jugendbeteiligung (Lissabonprozess) und hat in seiner Arbeit Talentförderungsprogramme unter anderem gemeinsam mit der Deutsche Bank Stiftung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Partnern aus der Wirtschaft entwickelt. Seit 2008 ist er unter anderem als Leiter der Jugendprogramme für die Initiative “MINT Zukunft schaffen” tätig. Ehrenamtlich engagiert sich Benjamin Gesing in der Talentförderung benachteiligter Jugendlicher. Die Talentförderung von jungen Menschen und deren Stärken zu stärken ist die Richtlinie seines politischen Handelns.

Workshop

Jugendliche werden im politischen Prozess häufig nicht wahrgenommen und spielen in Entscheidungsgremien eher eine untergeordnete Rolle. Die Debatten in den Gremien entsprechen häufig nicht der jugendlichen Lebenswelt, die Hürde zwischen Politik und Jugend bleibt dementsprechend hoch. Statt struktureller Verankerung von Jugendbeteiligungsmöglichkeiten werden teilweise Beteiligungsprojekte ohne Entscheidungskompetenzen initiiert, die Jugendliche als Scheinpartizipation wahrnehmen und zur Frustration bei den beteiligten Jugendlichen führen. Hinzu kommt: Fehlendes Interesse an „Politik“ und fehlende Zeit durch zunehmende Arbeitsbelastung tragen dazu bei, dass Jugendliche politische Debatten und Maßnahmen kaum mitbestimmen, obwohl viele der heute getroffenen Entscheidungen großen Einfluss auf ihr zukünftiges Leben haben. Wie wollen und können sich Jugendliche vor diesem Hintergrund in die öffentlichen Aushandlungsprozesse einbringen?

Weiterbildung in Workshops – von Projektmanagement bis Improtheater

Hier könnt Ihr über Jugendbeteiligung in einem jährlich wechselnden Themenfeld diskutieren.

 Werkzeuge-AGs

Hier geht es darum, Eure persönlichen Kompetenzen und methodischen Fähigkeiten für Euer Engagement zu stärken.
Auch in diesem Jahr planen wir wieder unterschiedliche Werkzeuge-AGs, um euch mit der Vermittlung von
“Handwerkszeug” bei euren Projekte u.a. zu unterstützen. Das haben wir vor (ohne Gewähr)

  • Projektmanagement
  • Zukunftswerkstatt moderieren
  • Visualisierung
  • Musik
  • Poetry-Slam
  • Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
    und Akademie begleitend
  • Journalistisches Arbeiten/Dokumentation im Blog

Einstieg am Freitag Abend: ImproVISIONstheater

Nicola Profilbild
(NICOLA HARDER)
Nicola Harder hat sich lebenslanges Lernen auf ihre Biografiefahne geschrieben und dieses auf verschiedenen Kontinenten betrieben. Sie ist studierte Anthropologin, gelernte Theaterpädagogin, Mediatorin, Coach und erfahrene Künstlerin in vielen Medien, u.a. Face & Bodypainting. Sie ist Mitgründerin des Berliner Trainingskollektivs theater.system. In ihrem Konzept der ImproVision verbindet sie systemisches Improvisationstheater mit persönlicher Visionsarbeit. Ihr kontinuierliches Hauptanliegen ist es, Räume für persönliche und globale Transformationsprozesse zu schaffen und kreativ zu begleiten.
Am Eröffnungsabend wird sie gemeinsam mit dem Gastgeberteam spielerisch und interaktiv in das diesjährige Thema der Pfingstakademie einführen.

 Freizeit

Am Abend des Pfingstsonntag – außerhalb des Programms – geht es auf zum Karneval der Kulturen,
Mehr Infos und das Programm findet Ihr unter  Pfingstakademie.de