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Jahresbericht 2024 • Kapitel 09

EU NEEDS YOU!

Jump Team des Jugenddialogs und Roman Fröhlich

Gelebter Jugenddialog beim Workshop zum Europäischen Jugendziel: 

Gesellschaftliche Inklusion für alle jungen Menschen ermöglichen und sicherstellen

Die Teilnehmenden

Die Stiftung wannseeFORUM, das Kinder- und Jugendparlament Charlotttenburg-Wilmersdorf und der EU-Jugenddialog sind seit längerem eng verbunden. Schon in die Findungsphase der EU-Youth Goals konnten sich junge Menschen aus Berlin beim von uns organisierten jugendFORUM einbringen. 

Heute steht die Umsetzung dieser Jugendziele im Mittelpunkt des EU-Jugenddialogs. Ende Oktober kamen deshalb rund 45 engagierte junge Menschen aus Polen, Griechenland, der Slowakei und Deutschland im wannseeFORUM zusammen, um sich zum 3. Jugendziel Gesellschaftliche Inklusion für alle jungen Menschen ermöglichen und sicherstellen auszutauschen. Organisiert wurde das Seminar vom Kinder- und Jugendparlament Charlottenburg-Wilmersdorf, dem Institut für europäisches Quartiersmanagement und der Stiftung wannseeFORUM. Durch letztgenannte und die Kooperation mit der Servicestelle Jugendbeteiligung bestand eine Brücke zur Akademie für Kinder- und Jugendparlamente.  Die Teilnehmenden, Delegationen der Kinder- und Jugendparlamente, nutzten die Woche, um sich über ihre aktuellen Projekte auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und voneinander zu lernen. In der Villa Joerger am Pohlesee entstand ein internationaler Raum für junge Parlamentarier:innen, um Erfahrungen zu reflektieren, Wissen zu vertiefen und gemeinsam Forderungen für eine inklusive und jugendgerechte Zukunft zu entwickeln. Im Rahmen des Austauschs stellte sich für alle Beteiligten erneut heraus, welch essenzielles Beteiligungsinstrument Kinder- und Jugendparlamente sind. Sie bieten jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit, ihre Stimme einzubringen, sondern können von Kommunen auch genutzt werden, junge Menschen aktiv in die Gestaltung ihrer Lebenswelt mit einzubeziehen. Doch die Teilnehmenden waren sich einig: Es mangelt vielerorts an ausreichender finanzieller Unterstützung. Ohne auf Dauer angelegte und gut finanzierte Strukturen stellt zum Beispiel der Wissenstransfer zwischen verschiedenen Generationen häufig eine Herausforderung dar. Eine zentrale Forderung der Gruppe lautet daher feste Stellen für die Begleitung und Koordination von Kinder- und Jugendparlamenten zu schaffen. Solche Positionen könnten nicht nur Kontinuität und Stabilität gewährleisten, sondern auch junge Menschen gezielt an ihre Aufgaben heranführen und ihre Mitwirkung nachhaltig stärken. Ein weiteres zentrales Thema war die zunehmende Bedeutung von Medienkompetenz. 

Warm up

Ein Workshop dazu hatte zum Ergebnis, dass mangelnde Medienbildung zur verstärkten Verbreitung von Fehlinformationen und Fake News führt. Als Lösung schlugen die Teilnehmenden eine umfassende Medienkompetenz-Strategie vor. Diese solle unter anderem Trainings für Lehrkräfte, Workshops für Eltern und die Integration von Medienbildung in die Lehrpläne umfassen. Ziel sei es, junge Menschen dazu zu befähigen, Informationen kritisch zu bewerten und sicher in der digitalen Welt navigieren zu können. Ein ganz konkretes Ziel hatte die polnische Delegation mitgebracht: in ihrer Heimatstadt Międzyrzecz  soll ein Jugendzentrum etabliert werden. Ihr Bürgermeister reiste eigens zur Jugendbegegnung an. Er unterstützt das Vorhaben mit Nachdruck, doch gilt es Finanzierungshürden zu überwinden. Die Gruppe erarbeitete Strategien, um trotz angespannter finanzieller Lage die Realisierung des Jugendzentrums voranzutreiben und weitere Unterstützer:innen für das Vorhaben zu gewinnen. Finales Highlight war der Abschluss im Haus der Jugend in Charlottenburg, der Zille54. Hier stand neben der Zusammenführung der Ergebnisse der ereignisreichen Tage ein Input zu den Europäischen Jugendzielen und dem EU-Jugenddialog im Mittelpunkt. Mit neuen Impulsen und einer stärkeren Vernetzung gingen die Delegationen in ihre Heimatländer zurück – bereit, die gesammelten Erkenntnisse vor Ort umzusetzen und weiterhin einen Beitrag zu leisten, um die Lebensrealität junger Menschen zu verbessern.