Alles so kompliziert…??? Oder ganz einfach?

Fotografische und filmische Auseinandersetzung mit der Frage nach „einfach leben“:

Brexit, NSA-Skandal, Flüchtlingsdebatte – wer versteht noch alle Zusammenhänge und Interessen aller Beteiligten in einer globalisierten Welt, in der alles mit allem zusammenzuhängen scheint, in der die tausenden Optionen auch zur Ohnmacht führen können? Was ist uns – für uns selbst und unsere Gesellschaft – bei alle dem wirklich wichtig? Die Suche nach Wurzeln, Vereinfachung, der Wie-Leben-Frage wird medial viel diskutiert und spiegelt sich in Do-it-yourself-Bewegung, Ernährungsfragen oder in Yoga als Breitensport wider. Für große Teile der Weltbevölkerung aber stellt sich vor allem die Frage nach dem Überleben –  eine Frage, die geflüchtete Menschen längst in unseren Alltag eingebracht haben und die unseren gesellschaftlichen Blick verändert. Was ist Jugendlichen in diesem Rahmen wichtig?

Im Seminar „einfach leben“ setzten sich Jugendliche im Freiwilligen Jahr Kultur in den Werkstätten Schwarz-Weiß-Fotografie, Digitalfotografie und Experimenteller Kurzfilm mit „einfach leben“ auseinander. Dabei bot der Seminartitel – je nach Blickwinkel und Betonung, unterschiedliche Möglichkeiten für die Richtung ihrer fotografischen oder filmischen  Auseinandersetzung: EINFACH leben, einfach LEBEN?

Fotograf Göran Gnaudschun zu Gast im Seminar "einfachleben 2016"

Inspiration für die eigene fotografische oder filmische Auseinandersetzung mit dem Thema bot im Seminar ein Künstlergespräch mit Göran Gnaudschun. Er erzählte über seinen Werdegang als Fotograf, von Aufnahmen mit der ersten Kamera als Kind bis hin zu seinem 2016 beginnenden  Stipendium in der renommierten  Villa Massimo in Rom.  Spannend für alle war es, mehr über Hintergründe wie zeitgeschichtlichen Kontext sowie eigene fotografische Positionen und Entwicklungen zu unterschiedlichen Werken Gnaudschuns zu erfahren.  Bekannt ist der in Potsdam lebende Fotograf unter anderem für seine Serie „Alexanderplatz“, für die er von 2010 bis 2014 Straßenpunks auf dem Alexanderplatz fotografierte. Im Gespräch erzählte er die Geschichte hinter den Bildern mit ihren vielen unterschiedlichen Aspekten –  wie der Beziehung zu den Fotografierten, seine inhaltlich-konzeptionellen und gestalterischen Überlegungen oder die Reaktionen auf „Alexanderplatz“.

Filmstill aus "farbflackern" (Präsentation Experimenteller Kurzfilm

Auch in einigen Arbeiten der Teilnehmenden wurde der Stadtraum Berlin zum Ort ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema, ob auf dem Tempelhofer Feld  oder im dem wannseeFORUM nahen Wald. Aus der Abschlusspräsentation am 6.2.16, der Ausstellung der Werkstatt Schwarz-Weiß-Fotografie, der Multimedia-Austellung der Digital-Fotografie-Werkstatt und dem Screening des Experimentellen Kurzfilms „farbflackern“,  sind einige Arbeiten auch online zu sehen. Dazu gehören auch Impressionen aus dem Gesamtseminar „einfach leben“.

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