Vom 18. bis 23. März kamen die Solling-Schule, die Paula-Fürst- Schule und die Schule am Schloss zu einem SV-Seminar ins wannseeFORUM. Das übergreifende Thema des Seminars ergab sich bereits aus dem Titel der Veranstaltung: „Schülervertretung“. Um Unterthemen für die einzelnen Werkstätten zu entwickeln und die Ideenfindung sowohl für die künstlerische Arbeit, als auch für zukünftige Projekte in der Schule anzustoßen, fand am Anfang des Seminars eine ausführliche Präsentation jeder Schule mit ihren jeweiligen Schwerpunkten und spezifischen Herausforderungen statt. Dabei wurde speziell auf die Arbeit der Schülervertretung eingegangen und es konnten Nachfragen zu einzelnen Projekten und Ideen gestellt werden. Schnell wurde deutlich, dass viele der Themen der SV einer Schule, an anderen Schulen ähnlich bestehen oder sogar bereits Lösungen gefunden werden konnten. So ergaben sich aus den Diskussionen bereits Themencluster für die vertiefende Arbeit in den Werkstätten.
In einem gemeinsamen Prozess verständigte sich jede Werkstattgruppe schließlich auf verschiedene Schwerpunkte, die in künstlerischer Weise im Verlauf der Woche weiter bearbeitetet wurden. Es gab insgesamt fünf kreative Gruppen in denen ab dem zweiten Seminartag gearbeitet wurde und an deren Ende eine Präsentation der Ergebnisse vor Publikum stand:
Die Comic-Gruppe entwickelte und zeichnete die Geschichte „Der Teich“, in der sich die Schülervertretung der fiktiven Schloss-Fürst-Solling-Schule zusammen mit dem Lehrerkollegium für eine Neugestaltung des Schulhofs einsetzt. Auch der Austausch veralteter Schulbücher und die Toilettensanierung spielen eine Rolle. Gemeinsam gelingt es ihnen, in einer Vollversammlung ihre Forderungen gegen den Willen der Schulleiterin durchzusetzen.
Im Song der Rap-Gruppe wird von Problemen an den Schulen, von Mobbing, Vorurteilen und Rassismus berichtet und dagegen die Vision einer inklusiven Schule gestellt, in der es um Liebe und Solidarität geht. Dazu hat die Gruppe in Zusammenarbeit mit Gigo ein eigenes Musik-Video produziert.
Die Theater-Gruppe hat aus der Diskussion von Alltagssituationen an den Schulen zwei Szenen für ein Forumtheater entwickelt. Dabei kann das Publikum an der Lösung eines vorgetragenen Konflikts mitwirken, indem es einzelne Charaktere ersetzt. Vorgetragen wurde eine Szene, die kritisch darauf aufmerksam macht, dass Homosexualität an vielen Schulen als Beleidung missbraucht wird. Eine andere Szene hat sich dem Thema defekter und verschmutzter Schultoiletten gewidmet. In beiden Fällen gelang es durch die Intervention des Publikums, den Konflikt zu bearbeiten.
Die Literatur-Gruppe hat die WZ – Wannseezeitung herausgebracht, in der die Autor*innen verschiedene Artikel von Informationen zum Klimawandel und der Fridays For Future Bewegung bis zu konkreten Hinweisen zur Organisation von SV-Arbeit zusammengetragen haben. Hier erfährt man z.B welche Möglichkeiten es gibt, die Schule zu einem Wohlfühlort zu machen, aber auch spannende Texte und Gedichte laden zum Lesen der WZ ein.
Die Audio-Gruppe produzierte verschiedene Beiträge für das selbst gegründete GSV Radio. Zu hören sind u.a. Umfrage zur Bedeutung des Kürzel SV, ein Expert*innen-Interview, in dem Begriffe und Rechte der Schülervertretung geklärt werden. Außerdem kommen Schüler*innen mit ihren Wünschen zum Schulbeginn & -essen, zu den Schultoiletten und Hausaufgaben zu Wort.
Die künstlerische Arbeit mit abschließender Präsentation hat dazu beigetragen, das Selbstbewusstsein der Schüler*innen zu entwickeln. Sie sind durch ihre Erfolgserlebnisse gewachsen, indem sie als Schauspieler*innen, Zeichner*innen, Journalist*innen oder Musiker*innen aktiv wurden und dafür mit öffentlicher Anerkennung im Rahmen der Abschlusspräsentation vor Gästen belohnt wurden. Gleichzeitig haben sie im Rahmen der Werkstattarbeit verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten erprobt, übten das Sprechen vor der Gruppe und lernten neue Darstellungsformen und Präsentationsmethoden kennen.
Allen Teilnehmenden gelang es Probleme, Informationen und Ideen für die SV-Arbeit herauszuarbeiten und diese als Gruppe zu präsentieren. Die unterschiedlichen Medien wurden hierfür vielseitig eingesetzt und machten es den Teilnehmenden möglich, das Thema Schülervertretung mit konkreten Inhalten zu füllen. So bot das Seminar vielen Teilnehmenden die Gelegenheit, sich gezielt über die SV-Arbeit zu informieren und sich bewusst zu werden, welchen Einfluss man bereits als Schüler*in an den Schulen mit Engagement haben kann.
Wir wünsche allen Schüler*innen viel Erfolg bei der Umsetzung der neuen Erkenntnisse in den Schulen!
Das Seminar wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie