Gibt es eigentlich noch ein Klassenbewusstsein in unserer Gesellschaft? Und wenn ja, worin äußern sich klassenspezifische Diskriminierung, Ausbeutung und Unterdrückung? Betrifft es uns selbst und falls ja, wie lässt sich im Alltag dagegen vorgehen? Fragen, die von den FSJler*innen des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg im wannseeFORUM diskutiert wurden.
In insgesamt fünf verschiedenen Werkstätten, kamen knapp 50 FSJler*innen des Jahrgangs 2018/19 zu ihren ganz persönlichen Antworten. Mit Hilfe der Medien Rap, Performance, Foto, Theater und einer Schreibwerkstatt haben sie den komplexen Begriff „Klassismus“ mit persönlichen Inhalten gefüllt und reflektiert.
Während die Theater- und auch die Performancegruppe eine Darstellung erarbeitete, die sich mit einzelnen Aspekten, wie dem Unterschied zwischen arm und reich bei Instagram auseinandersetzte, ist die Gruppe „Fotografie“ nach Kreuzberg und Neukölln gefahren um Klassismus auf den Straßen Berlins abzubilden. Die Schreibwerkstatt hat Texte und Gedichte geschrieben und diese am Ende für alle Personen großflächig visualisiert. Die Gruppe „Rap“ hat eigene Lyrics erarbeitet, die sie zu einem gemeinsamen Track zusammenstellten und in einem dazugehörigen Musikvideo performten. Sie reflektieren zudem die Zuschreibung des Genres Rap zu einer bestimmten Klasse.
Ebenso vielseitig wie die medialen Ansätze waren auch die Ergebnisse, die die Teilnehmer*innen in der Präsentation am Freitag darboten. Vom Fußball bis zum Bildungssystem wurden eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Thematiken aufgegriffen und kreativ und innovativ umgesetzt. Die Gruppe konnte so ihre inspirierenden Geschichten künstlerisch erzählen und dabei bemerken, dass Klassismus sie in vielen Lebensbereichen betrifft.
Die Stiftung wannseeFORUM freut sich sehr die FSJler*innen im Laufe der nächsten Seminare in 2019 wieder am Pohlesee begrüßen zu können.