Still aus dem Fotofilm: „Mein Körper ist hier, meine Seele ist dort“: „Heimaten“ lautete das Thema des Fotofilmprojektes, an dem zwischen dem 1.10. und 2.11.2018 Mädchen und junge Frauen teilnahmen, die die Erfahrung verbindet, den Ort ihrer Kindheit verlassen zu haben. Viele der Teilnehmerinnen brachten ihre Fluchterfahrung in die Erzählungen ihrer Fotofilme ein. Entstanden sind ganz unterschiedliche Filmprojekte, die mit vielfältigen Mitteln über Erinnerungen und Gegenwart der Medienmacher*innen erzählen. Projektinfo auf Persisch, Projektinfo auf Arabisch
Angeregt wurden sie im Startseminar (1.-3.10.18) u.a. auch durch einen spannenden Vortrag mit Gespräch mit Lela Ahmadzai, Multimedia-Journalistin und Fotografin, aktiv u.a. für die Neuen Deutschen Medienmacher. Im Zusammenhang mit ihrer Arbeit und Projekten wie „Die Unbeugsamen„/Portäts von Frauen in Kabul oder der Plattform handbookgermany.de ging es dabei auch ganz praktisch um Interviewtechniken und Methoden, wie man mit Fotografie erzählen und beim Storytelling Spannung erzeugen kann.
Zwischen den Seminaren sammelten alle Material für ihre im Startseminar entwickelten Fotofilmideen und tauschten sich online aus.
Zum zweiten Seminar vom 29.10. bis 2.11.2018 brachte jede der Gruppen Material und Ideen zur Umsetzung ihres eigenen Fotofilms mit. Gemeinsam wurden die Ideen weiterentwickelt und technische Fragen vermittelt und ausprobiert. Anschließend fotografierten die Teilnehmerinnen an unterschiedlichen Orten in Berlin und nahmen dort auch Geräusche und Stimmen auf. Unterstützt wurden sie bei allen Arbeitsschritten durch erfahrene Film- und Fotografie-Dozentinnen. Für die Montage von Bildern, Texten und Tönen lernten alle ein Schnittprogramm kennen und nutzten es, um ihre eigenen Fotofilme zu produzieren.
Entstanden sind ganz unterschiedliche Fotofilme, die eine ganz persönliche Sicht der Teilnehmerinnen auf ihre Heimat(en) erzählen. Eingeflossen in den Entstehungsprozess aller Fotofilme sind künstlerische und journalistische Anregungen ebenso wie die Fluchterfahrung von Teilnehmerinnen, ihr Aufwachsen in unterschiedlichen Ländern sowie Leben und Lernen in Berlin.
Im Folgenden sind davon schon einige Impressionen und fertige Filme zu sehen.
- „Arabisches Essen“
- „unterwegs“
- „Meine Geschichte“
- „Das Leben ist eine Geschichte“
-
„Mein Körper ist hier, meine Seele ist dort“ (noch nicht veröffentlicht)
Making of: Fotofilm „Mein Körper ist hier, meine Seele ist dort“
Projektinfo „Heimaten“: Arabisch, Farsi
Szene aus dem Fotofilm „Mein Körper ist hier, meine Seele ist dort“, der Film wird hier in Kürze veröffentlicht. Zum Anschauen weiterer Film-Stills das Bild oben anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Flickr übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung)
„Arabisches Essen“
Making of: Fotofilm „Arabisches Essen“
Making of: Filmschnitt „Arabisches Essen“
Inhalt: Heimat ist für die Filmemacherinnen mit der arabischen Küche, mit: Zutaten, Gerüchen, Farben, Geschmack, dem gemeinsamen Essen, Reden, Lachen und Singen verbunden. In ihrem Fotofilmen führen sie uns einen Tag durch die kulinarischen Angewohnheiten: vom Morgenkaffee, zum ausführlichen Frühstück, das sich aus vielen Speisen zusammensetzt und auf einer Decke serviert am Boden sitzend eingenommen wird, über das Mittagessen zu Hause oder am Wochenende als gemeinsames Grill-Picknick, zu den abendlichen abschließenden Süßigkeiten, Nüssen, Knabberei und Früchten. Wir schauen zu, wie die Speisen zubereitet werden und erfahren ihre Namen. Wir erfahren auch, das Kochen etwas Gemeinschaftliches ist, das die Familie, Freunde und Bekannte abseits der Heimat Syrien zusammenbringt und -hält. Begleitet werden die Bilder von einem Lied, das von Liebe handelt.
Warnung: Diesen Film nicht mit leeren Magen anschauen!
Infoblatt/Farsi: Fotofilm „Arabisches Essen“,
Infoblatt/Arabisch: Fotofilm: „Arabisches Essen“
Infoblatt/Deutsch: Fotofilm „Arabisches Essen“
Zum Anschauen des Films „Arabisches Essen“ den Titel oder Sceenshot anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Vimeo übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung): „Arabisches Essen“
Arbeit an drei Fotofilmprojekten:
„unterwegs“
Der Film „unterwegs“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die seit drei Jahren in Deutschland lebt. Im Gespräch mit einer zweiten jungen Frau erfahren wir von der Flucht der Familie aus ihrer Heimat Afghanistan, der langen, beschwerlichen Reise durch den Iran und die Türkei bis nach Griechenland. Nach der Ankunft in Deutschland lebte die Familie zwei Jahre lang in nur einem Raum in der Flüchtlingsunterkunft, bis sie in eine eigene Wohnung ziehen können. Endlich kann sie in Ruhe schlafen und lesen. Sie vermisst ihre Schwestern, die in Afghanistan geblieben sind und ihre Freundinnen, doch zurück kann sie nicht.
Begleitet wird Marias Erzählung von Fotografien, die ihren Weg vom wannseeFORUM, dem Ort des Fotofilm-Workshops zu ihrer Wohnung und zurück beschreiben.
Wir gehen mit ihr und sehen Bildpaare und Panoramen von Straßen in einer Villengegend, Bushaltestellen, Kreuzungen, Bahnhöfe, Bahnsteige, Gleise, Autobahnen, Parkplätzen, Wohnsiedlungen, Spielplätze, Treppenhäuser, die Wohnungstür, Marias Zimmer, das der Eltern, des Bruders, die Küche, und wieder Bushaltestellen und Straßen, bis zurück zum Ausgangspunkt.
Der Film endet mit zwei Fotos aus Kabul, die am Tag der Fertigstellung des Films gemacht und über das Internet an die Filmemacherin geschickt wurden.
Infoblatt Fotofilm „unterwegs“/Farsi
Infoblatt Fotofilm „unterwegs“/Arabisch
Infoblatt Fotofilm „unterwegs“/Deutsch,
Zum Anschauen des Films „unterwegs“ dden Titel oder Sceenshot anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Vimeo übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung) „unterwegs“
Die junge Filmemacherin erzählt mit privaten Fotos von sich, ihrer mexikanischen Familie und ihrer Heimat Mexiko. Sie zeigt uns Familienfotos, die zu besonderen und vor allem glücklichen Anlässen entstanden sind: Geburten, Geburtstage, Feste, Ausflüge, Reisen, an denen Familienangehörige aller Generationen teilnahmen. Wir schauen zu, wie die Filmemacherin aufwächst, sehen sie verkleidet in mit Luftballons geschmückten Festzelten, umringt von tanzenden Menschen. In dem von ihr gesprochen Text erzählt sie auch, wie sie die Trennung der Eltern als Fünfjährige damals erlebte. Die Fotografien dazu zeigen uns, wie die Familie auch über diesen Moment hinaus, zusammenhält.
Infoblatt Fotofilm: „Meine Geschichte“/Farsi
Infoblatt Fotofilm: „Meine Geschichte“/Arabisch
Infoblatt Fotofilm: „Meine_Geschichte“/Deutsch ,
Zum Anschauen des Films „Meine Geschichte“ den Titel oder Sceenshot anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Vimeo übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung) „Meine Geschichte“
„Das Leben ist eine Geschichte“
Arbeit am Fotofilm: „Das Leben ist eine Geschichte“.
Ein Film in drei Kapiteln. Die jungen Filmemacherinnen erzählen jeweils über sich, ihre Familien, Freunde, Feste, Orte, Landschaften, Traditionen und Konflikte in ihren Herkunftsländer. Obwohl die beiden sehr verschieden aufwuchsen, die eine christlich, die andere muslimisch, verbindet sie seit der Ankunft in ihrer neuen Heimat Berlin, Freundschaft.
1/„ Man kann einen Menschen aus einem Heimatland vertreiben, aber keine Heimat aus einem Menschen.“ (Hala Attallah): Wir sehen Fotografien von Straßen, engen Gassen, Innenhöfen, Parks, Schwimmbädern, einen Hafen, das Meer, immer wieder Palmen, Familienausflügen und Porträts der Filmemacherin. Dann plötzliche ist das Bild gestört und es rauscht. Es folgen Fotografien, die Explosionen, brennende Reifen und flüchtende Menschen zeigen.
2/ „Es gibt immer Orte und Menschen, die man nie vergisst, die immer im Herzen bleiben.“ (Maryam Mikhaeel): Das zweite Filmkapitel beginnt mit einem Sonnenaufgang und zwitschernden Vögeln, die über den blauen Himmel jagen. Die Fotografien zeigen vor allem Natur: Eine Hand, auf der rote Beeren liegen, wunderschöne unbewohnte Berglandschaften, Tannenzapfen, Nadelbäume, eine Kapelle mit einem Kreuz, eine Straße, die von einem Haus wegführt und eine fünfköpfige Familie. Die gleichen Menschen sehen wir Jahre später als Erwachsene, den 17. Geburtstag gemeinsam als Familie feiern, diesmal in Berlin.
3/ „Jetzt wird es anders“: Der letzte Teil des Films feiert die Freundschaft der beiden und zeigt, wie sie diese leben: gemeinsam Zeit verbringen, einkaufen, Arabisch essen, Eis schlemmen, sich mit riesigen Teddys oder Monstermasken fotografieren.
Infoblatt Fotofilm: Das Leben ist eine Geschichte/Farsi
Infoblatt Fotofilm „Das Leben ist eine Geschichte“/Arabisch
Infoblatt Fotofilm: Das Leben ist eine Geschichte/Deutsch
Zum Anschauen des Films „Meine Geschichte“ den Titel oder Sceenshot anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Vimeo übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung) „Das Leben ist eine Geschichte“
Zum Anschauen weiterer Impressionen aus dem Semianr das Bild oben anklicken. Wir weisen darauf hin, dass durch den Klick/Start Daten an Flickr übermittelt werden, siehe Datenschutzerklärung)
Szene aus dem Fotofilm „Das Leben ist eine Geschichte“–
Das Projekt ist eine Kooperation der Stiftung wannseeFORUM mit dem Concrete Narrative Society e.V.
Es wurde gefördert durch den Berliner Projektfonds kulturelle Bildung.
Die Stiftung wannseeFORUM ist anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung.
Das Projekt fand im Rahmen der Mitarbeit im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ in der Projektgruppe „Digitale Medien und Demokratie“ statt.
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