Beteiligungsseminar vom 04.-08.09.23 „Verantwortung“

Das Seminar „Beteiligung in der Schule“ vom 4.-8.9.2023 lud Klassensprecher:innen, Vertrauensschüler:innen, Mitglieder der Schüler:innenzeitung, der Umwelt- oder Queer-AGs sowie alle anderen ein, die Lust haben am Schulgeschehen mitzuwirken, sich in künstlerischen Werkstätten mit dem Thema „Verantwortung“ auseinanderzusetzen.

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Am ersten Tag konnten sich alle persönlich kennenlernen und sich auch gegenseitig die Vorzüge, Probleme, Projekte und Strukturen ihrer Schule und deren Beteiligungsinstrumente vorstellen. Die Fritz-Reuter-Oberschule, das Friedrich-Ebert-Gymnasium und die Robert-Jungk-Oberschule konnten im Gespräch Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen und reflektieren.

Viel Engagement spielt sich nach wie vor über die Schüler:innenvertretung ab, die das im Schulgesetz verankerte Gremium zur Mitbestimmung von Schüler:innen darstellt. Doch zeigte sich, dass einige Schüler:innen auch darüber hinaus Verantwortung für ihre Schule übernehmen, etwa in der Queer-AG oder im Schüler:innenhaushalt.

Das Thema “Verantwortung” war über die ganze Woche präsent. Verantwortung konnte als Seminarsprecher:in übernommen werden, bei der Organisation des selbstgestalteten Abendprogramms, der Moderation der morgendlichen Plena, in Konflikten, beim Aufeinander-Achten in den Pausen. Für das Durchsetzen der eigenen Projektideen und Bedarfe erfordert es Eigeninitiative. Nicht erst warten, bis man gefragt wird, sondern selbst anfangen und Verantwortung übernehmen.

In der Werkstatt Tanztheater wurde über Erfahrungen von Mädchen und jungen Frauen in der Schule gesprochen. Die Gruppe brachte Diskriminierungserfahrungen auf die Bühne, die die schrecklicherweise alltägliche Lebenswelt junger Mädchen zeigen. Sexismus, Trans- und Homofeindlichkeit sowie Bodyshaming sind noch immer präsent. Das Publikum konnte sich zu großen Teilen mit diesen Bildern identifizieren und das Stück regte zum Nachdenken an.

Die Rapgruppe beschäftigte sich damit, Verantwortung für Andere zu übernehmen – wie geht man damit um, wenn Mitschüler:innen Drogen nehmen, häusliche Gewalt erleben oder psychische Probleme haben? Sie entwickelten ein Musikvideo, das eine ganze Geschichte erzählt und rapten ihre Verse darüber (das Musikvideo der Rapgruppe befindet sich auf Vimeo).

In der Fotografiewerkstatt entstanden verschiedene Fotoserien zu Verantwortung. Es wurden etwa Teilnehmende des Seminars zu ihrem Verständnis von Verantwortung interviewt. In einer anderen Serie wurde Verantwortung in einem Eimer geteilt, abgeschoben, liegen gelassen, oder sie wurde zu einer zu schweren Last (die Bilder der Fotografiewerkstatt sind auf Flickr).

Die Comicgruppe erstellte Part 4 der Amir-Serie, die seit Jahren in dieser Schulkonstellation fortgeführt wird. In dieser Episode “Amir und der falsche Amir” wird Amir vom bösen Woldemar entführt, der gegen die Liebe der beiden Kinder ist und alles tut, um dort einzugreifen (den Comic kann man auf Flickr).

Im Kreativen Schreiben wurden zunächst sehr persönliche Texte zum eigenen Verständnis von Verantwortung geschrieben und die Bereiche, in denen im eigenen Leben Verantwortung übernommen wird. Präsentiert wurde schließlich eine Geschichte, die von allen gemeinsam geschrieben wurde. Darin wurden verschiedene Rollen verteilt in einer Dystopie über die Zukunft unseres Planeten. Darin wurde thematisiert, welche Verantwortung jede:r einzelne im Klimaschutz trägt aber auch welche Rolle Entscheidungstragende und Wissenschaftler:innen haben.

Weitere Bilder der Seminarwoche sind auf Flickr.

Die Ergebnisse konnten bei einer Abschlusspräsentation am Freitag gezeigt und bestaunt werden. Nach einer ausführlichen Reflexion der Woche und vor allem der Frage, was die Schüler:innen konkret mit in ihre Schulen nehmen, ging die kurze Woche schon wieder zu Ende.

Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg bei ihrem weiteren Engagement und hoffen, dass neue Motivation geweckt wurde, verantwortungsvolle Aufgaben für sich selbst, die Schule und die Gesellschaft zu übernehmen.

Bis zum nächsten Jahr!
Das Seminar wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.