Einblicke in „Unboxing Digitalisierung. Leben in der digitalisierten Gesellschaft“ – Juni 2022

Was steckt hinter dem großen Begriff „Digitalisierung“? Im Semiar „Unboxing: Digitalisierung. Leben in der digitalisierten Gesellschaft“ haben Auszubildende der Louise-Schroeder-Schule fünf Tage lang „ausgepackt“, d.h. recherchiert, diskutiert und produziert – zu künstlicher Intelligenz, Algorithmen, Social Media und vielen weiteren Fragen, die uns uns privat und beruflich bewegen und auf der gesellschaftlichen Ebene eine immer größere Rolle spielen. Vom 20. bis 24. Juni ging es in den parallel arbeitenden Werkstätten Inszenierte Lesung/Schreiben, Podcast, Coding, Analoge Schwarz-Weiß-Fotografie und Comic um ganz unterschiedliche Aspekte dazu.

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Aus der Serie „Fräulein Selfie“, Werkstatt Analoge Schwarz-Weiß-Fotografie, alle Bilder hier

Sehen und gesehen werden: Bilder überspülen Datenflut Einzelne:n und Gesellschaft. Was verändert sich durch die Fokussierung auf Bild-Datenerstellung und -erhebung und deren Bewertung durch Menschen und durch Maschinen? Was bedeutet noch Information/Wahrheitsgehalt oder Interpretation von Bildern angesichts der Beeinflussung von Filtern bis zum Vorschlagsalgorithmen? Diese und weitere Fragen waren der Ausgangspunkt der Werkstattgruppe Analoge Schwarz-Weiß-Fotografie für Diskussionen und die Entwicklung eigener Bildserien der Teilnehmenden zum Thema sowie deren medienpraktische Umsetzung mit analogem Material im Labor. Entstanden sind ganz unterschiedliche Konzepte und Serien, die die Teilnehmenden in einer Ausstellung präsentierten: viel Spaß beim Anschauen auf flickr


Algorithmen bestimmen immer stärker unseren privaten Alltag, Berufliches und gesellschaftliches Zusammenleben. Auch Orte verändern sich stark durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Insbesondere solche mit sozialer Funktion erfahren eine große Veränderung – vom Supermarkt bis zur Bibliothek. Welche Anforderungen ergeben sich an Orte des Datensammelns und -verarbeitens an ihre Betreiber:innen und Nutzer:innen? Können Zukunftstechnologien wie Bilderkennung z.B. Archivierungen für den Erhalt von kulturellem Erbe unterstützen oder löscht KI dieses als veraltet aus? Kann eigene Programmiererfahrung die Auseinandersetzung mit diesen Fragen unterstützen? Die Teilnehmenden der Coding-Werkstatt probiertes es einfach aus und programmierten nach ihren Recherchen und Diskussionen zu Künstlicher Intelligenz eigene Anwendungen. Mit der Programmiersprache Scratch und einer Plattform für machine learning machten sie eigene Erfahrung für einen konstruktiven Umgang mit Algorithmen und deren Einsatz an Lernorten wie Bibliotheken.

Zukunftstechnologien sollen individuelles Leben und gesellschaftliche Gemeinschaft effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver machen. Vor dem Hintergrund von z.B. Datenmissbrauch und Überwachungsängsten stellt sich dabei jedoch auch die Frage, welche Rolle Künstliche Intelligenz für Selbstbestimmung in unseren Lebens- und Arbeitsbeziehungen spielen wird und soll. In der Comic-Werkstatt setzten sich die Teilnehmenden mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine, mit Emotionen und Künstlicher Intelligenz auseinander und entwickelten dazu eine Rahmengeschichte mit Kapiteln. Zu sehen ist das ganze Comic hier als pdf-Download „Therapie 2.0“


Podcast ist – nicht erst seit der Covid19Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns – eine wichtige auditive Medienform für digitale Information und Unterhaltung und damit nur ein Beispiel dafür, wie stark Digitalisierung unsere Weltaneignung beeinflusst. Was aber heißt es, mit Digitalisierung zu leben und zu arbeiten? Welche Ängste sind damit verbunden, welche Chancen und wo zeigen sich heute schon Wirkungen? Die Podcast-Werkstattgruppe führte Interviews mit Teilnehmenden, schrieb zu ihren Recherchen eigene Moderationstexte und produzierte daraus selbst einen Podcast. Veröffentlicht ist er auf Audiyou.de – viel Spaß beim Anhören!


Das Smartphone in der Hand ist für viele schon fast zu einem eigenen „Körperteil“ geworden. Das zeigt, dass sich das Verhältnis zwischen Technik und Mensch – und damit auch Natur – grundlegend verändert. Welche neuen Möglichkeiten, Zugänge und Chancen aber auch Ängste bringen Zukunftstechnologien mit sich? Begriffe wie Transhumanismus werfen ethische Fragen auf. Stehen humanistische Werte der Selbstbestimmung und des Zusammenlebens in der Gemeinschaft zur Disposition oder kann Künstliche Intelligenz der entscheidende Schlüssel für „bessere“ Menschen/eine „bessere“ Gesellschaft sein? Wo liegen die Grenzen?
In der Werkstatt Inszeniertes Schreiben/Lesen setzten sich die Teilnehmenden mit diesen und weiteren Fragen auseinander und entwickeln dazu eigene Texte, die sie in einer Aufführung als Stück inszenierten. Bilder zeigen einige Eindrücke daraus.

Mehr Fotos aus den Werkstattgruppen und dem Gesamtseminar im wannseeFORUM geben als Impressionen auf Flickr einen kleinen Einblick in den Arbeits- und Lernprozess zu „Unboxing Digitalisierung“. Das Thema bleibt aktuell, das Lernen dazu geht weiter…

Impressionen aus dem Seminar: hier zum Seminareinstieg – was heißt Respekt (ob off- oder online)

Das Seminar fand im Rahmen der Mitarbeit im Programm „Politische Jugendbildung im AdB“ in  der Projektgruppe „Digitale Medien und Demokratie“  statt. Es wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Die Stiftung wannseeFORUM ist anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung.